Eine Bibliotheksreise heute auf hr2

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> http://www.hr2.de/literatur/hoerspiel-feature/feature--im-wohnzimmer-deutschlands-von-manuela-reichart,epg-feature-142.html
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> Feature
> Im Wohnzimmer Deutschlands. Von Adelsheim bis Zossen: Eine
> Bibliotheksreise | Manuela Reichart
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> So. 19.11.17, 18:04 Uhr
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> 12,- Euro werden in Deutschland pro Einwohner für öffentliche
> Bibliotheken aufgewendet, in Finnland sind es 84,- Euro. In deutschen
> Büchereien muss also fast überall der Mangel verwaltet werden. Dabei
> sind die Lesesäle voll, und viele nutzen sie als Arbeits- oder Wohnzimmer.
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> Es wird weniger gelesen im Land, digitale Medien lösen Bücher oft ab.
> Wie ist also die Lage der öffentlichen Bibliotheken im Land? Herrscht
> Trostlosigkeit? Sind Bibliotheken nur noch sterile Servicestationen?
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> Eine Reise quer durch die Republik – von Adelsheim bis nach Zossen -
> ergibt ein anderes, hoffnungsfrohes Bild: Die Bibliotheken haben sich
> geändert, keine Spur mehr von strenger Stille und Bücherstaub. Heute
> steht der Kaffee- neben dem Ohrstöpselautomaten, Mitspielkrimis für
> Jugendliche und kostenfreies WLAN werden angeboten. Und nie waren sie so
> gut besucht, nie waren Bibliothekare so phantasievoll und rührig, nie
> waren sie so wichtig wie heute, denn im Wohnzimmer Deutschlands treffen
> sich in friedlicher Koexistenz junge Kopftuchträgerinnen und ältere
> Zeitungsleser, Flüchtlinge, die mühsam die ersten deutschen Wörter
> buchstabieren und Abiturienten, die hier für die Abschlussklausur büffeln.
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> Man muss hier nichts bezahlen, man muss nichts wollen, nichts
> konsumieren: In den deutschen Stadtbibliotheken gibt es die besten –
> auch digitalen - Arbeitsplätze, die aktuellsten Bücher, die
> interessantesten Kontakte. Man kann Musikinstrumente, Spiele, DVDs,
> Hörbücher ausleihen, einen "Makerspace" und Sonic Chairs benutzen: in
> Berlin am Leopoldplatz mitten im armen Wedding genauso wie im neuen
> Europaviertel in Stuttgart, wo 2011 die modernste öffentliche Bibliothek
> Europas eröffnet wurde.
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> "Bibliothek muss immer nützlich sein", betont die Leiterin der Hamburger
> Bücherhallen und fügt hinzu "auch wenn man ein Image hat, das eher
> ehrpusselig ist, aber damit können wir inzwischen ganz gut leben." Dass
> sie sonntags ihre Häuser geschlossen halten müssen, das ärgert
> allerdings nicht nur die Bibliotheksleiterinnen der Republik nachhaltig.
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> WDR 2017

tnx, jf!

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