In girum imus nocte et consumimur igni

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>> In girum imus nocte et consumimur igni
>> (<<In Kreisen schweifen wir durch die Nacht und verzehren uns im
>> Feuer.>>)
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>> In der Pariser Bar <<Chez Moineau>> versammelte sich 1950 eine Gruppe von
>> wütenden Rebellen, die später als Situationisten berüchtigt und als
>> Auslöser der Revolte von 1968 berühmt werden sollten. Während die
>> Existenzialisten auf der Terrasse des <<Deux Magots>> posierten und in
>> Jazz-Kellern tanzten, kämpften die Situationisten mit Trinkgelagen und
>> Strassen-Aktionen, mit Anschlägen auf Kunstwerke und den Eiffelturm, mit
>> Anti-Filmen und Mauer-Graffitis gegen jene Gesellschaft des Spektakels.
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>> Das Museum Tinguely zeigt die bislang grösste Ausstellung zur
>> Situationistischen Internationale, die am 28. Juli 1957 gegründet wurde.
>> Pünktlich zu ihrem 50. Geburtstag werden 400 Exponate dieser letzten
>> grossen Avantgarde-Bewegung mit 72 Künstlern und Sektionen in
>> Deutschland, Holland, Amerika, Nordafrika und anderswo dem Vergessen
>> entrissen.
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>> Die Ausstellung führt vor Augen, dass die Situationisten nicht nur
>> Vorläufer von Fluxus, Arte povera und Punk waren, sondern mit ihren
>> architektonischen Utopien, Comic-Collagen, politischen Flyern und
>> Aktionen im Mai 68 eine eigene Ästhetik schufen -- auch wenn ihr
>> eigentliches Ziel die "Überwindung der Kunst" war.
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>> Die Situationisten wollten nicht Kunstwerke, sondern neue Situationen
>> schaffen, mitten in der Gesellschaft Verwirrung stiften und aus den
>> Städten <<psychogeographische Drehscheiben>> machen. So gesehen war ihr
>> grösstes Kunstwerk: Der Pariser Mai 68.
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>> Nach dem Scheitern der 68er-Revolte löste sich die Bewegung 1972 auf und
>> verschwand aus dem öffentlichen Bewusstsein. Dennoch wurde ihr Denken
>> 1968 und während der Jugendunruhen1980 auch in der Schweiz politische
>> Realität und inspiriert bis heute u.a. die Globalisierungsgegner im
>> Kampf gegen <<Die Gesellschaft des Spektakels>>.
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>> Zur Ausstellung erscheint bei JRP Ringier Kunstverlage AG ein reich
>> bebildeter Katalog in Deutsch und Englisch mit zahlreichen Beiträgen von
>> Hans Magnus Enzensberger, Axel Heil, Thomas Hirschhorn, Jacqueline de
>> Jong, Michael Lentz, François Letaillieur, Annja Müller, Selima Niggl,
>> Peter Sloterdijk, Juri Steiner, Nina Zimmer, Stefan Zweifel u.a. (Preis:
>> CHF 44).
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>> http://www.tinguely.ch/exhibition/situationisten_follow.html
>>

die ausstellung war schon. just fyi.

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Cornelia Sollfrank beschreibt, wie ihr das Urheberrecht »auf den Kopf
gefallen« ist. Für eine Ausstellung hat sie einen Collage-Generator
entwickelt, der nach Eingabe von Stichworten Bilder aus dem Internet
saugt, remixed und so automatisch eine Collage erzeugt. Das Kunstwerk
ist einmalig, jeder neue Abruf erzeugt eine neue Collage. Wer ist nun
der Urheber der Collage? Sie fragte vier Anwälte und bekam keine
eindeutige Antwort. So machte sie die Auseinandersetzung um das
Urheberrecht selbst zur Kunst. – Das ist jetzt etwas sehr abgekürzt
dargestellt, Andy Warhol kommt auch noch vor, aber lest einfach
selbst.

Das Collagen-Programm net.art generator ... steht ... online zur Verfügung.

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via keimform


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MfG, Karl Dietz
http://karldietz.blogspot.com