Let's Make Money

On 1/27/10, Karl Dietz <karl.dz@gmail.com> wrote:
> der film läuft am 5.2. im unikom in gmünd. details in kürze prominent im
> www. mehr zum unikom auch in coforum

cc

>
> On 11/8/08, Contraste e.V. <CONTRASTE@t-online.de> wrote:
>>
>> ++ Weitergeleitet durch DNR Redaktionsbüro Fachverteiler (s.u.) ++
>>
>>
>> http://www.medien-mittweida.de/aktuelles/artikel/2331.html
>>
>> Medien Mittweida - 07.11.2008
>>
>> Let's Make Money: Der Film zur Krise
>>
>> Ein Film, der die Schieflage im Finanzsystem zu erklären versucht und zur
>> richtigen Zeit erschienen ist. Der neue Dokumentarfilm von Erwin
>> Wagenhofer
>> redet nicht nur mit Betroffenen, sondern spricht auch mit den Bad Guys
>> der
>> Branche.
>>
>> Von Daniel Strunz
>>
>> "Die beste Zeit zu kaufen ist, wenn das Blut auf der Straße klebt. Ich
>> füge
>> hinzu: auch wenn es dein Eigenes ist". Dieses Zitat entstammt den Worten
>> von
>> Dr. Mark Mobius, dem Indiana Jones der Finanzindustrie. Er leitet den
>> "Templeton Emerging Market Fund" und kann wohl mit Recht als Heuschrecke
>> bezeichnet werden. Von ihm als Interviewpartner begleitet, erfährt der
>> Zuschauer, wie die ehemaligen Entwicklungsländer, heute lieber als
>> "Emerging
>> Market" bezeichnet, den Fonds der Welt immer größere Renditen
>> garantieren,
>> den Arbeitern in Indien aber nichts übrig lassen. Mobius hat über 50
>> Milliarden Dollar zu verwalten und sieht es selbst nicht als seine
>> Aufgabe
>> an, Gedanken an Umwelt und Gesellschaft zu verschwenden. Sein Job sei es,
>> vernünftige Renditen für die Anleger zu erwirtschaften.
>>
>> Der österreichische Regisseur Erwin Wagenhofer zeigt dem Zuschauer
>> relativ
>> wertungsneutral, wie das große Geschäft mit dem virtuellen Geld aufgebaut
>> ist. Nachdem er zuvor bereits mit der Lebensmitteldokumentation "We Feed
>> the
>> World" für viel Furore gesorgt hat, könnte ihm nun ein besonderer Clou
>> gelingen. So hat der Film es bereits in der ersten Filmwoche auf den
>> zweiten
>> Platz in der Arthouse-Filmhitliste der AG Kino-Gilde geschafft.
>>
>> Die "Täter" kommen zu Wort
>>
>> Der gut gekleidete Neoliberalismus, welchen unter anderem Mobius
>> propagiert,
>> findet in dem Film sein hässliches Gesicht. Wagenhofer zeigt dem
>> Zuschauer
>> die Ungerechtigkeit des Baumwollanbaus in Burkina Faso. Eines der ärmsten
>> Länder der Welt, weil US-Subventionen den Baumwollanbau im eigenen Land
>> ermöglichen sollen. "Sie betreiben Protektionismus und verlangen von uns
>> Liberalismus", schimpft Francis Kologo von Sofi tex Burkina Faso.
>>
>> Dass westliche Subventionen in eigene Agrarprodukte die afrikanische
>> Wirtschaft zerstören, wussten wir schon, aber noch nie haben wir dies in
>> so
>> klaren Bildern gesehen. Auch die anderen im Film verdeutlichten Fakten
>> sind
>> dem interessierten Bürger längst dank der Globalisierungskritiker von
>> Attac
>> und Co klar, doch anders als sonst kommen eben nicht die Kritiker,
>> sondern
>> die "Täter" selbst zu Wort.
>>
>> Wagenhofer gelingen traurige Aufnahmen der verdorrten Landschaft, ohne
>> ins
>> Kitschige oder gar Mitleidige abzurutschen. In Afrika bleibend, erläutert
>> der Filmemacher die Wertschöpfung von Gold. Sehr traurig erscheint dabei
>> der
>> filmische Beitrag zum Goldschürfen in Ghana. Gerade einmal drei Prozent
>> des
>> Gewinns aus dem Gold bleiben im Land. Der Rest wandert in den reichen
>> Westen
>> ab, ohne dass dort irgendwelche körperliche Arbeit getätigt wird.
>>
>> Eine Spirale aus Wirtschaftsmanipulationen
>>
>> Doch nicht nur die Subventionen zerstören die Wirtschaftssysteme der
>> Entwicklungsländer. Der ehemalige US-amerikanische Wirtschaftskiller John
>> Perkins verrät im Film, wie die USA ihre eigenen ökonomischen Interessen
>> durchzusetzen verstehen. Die sogenannten Economic Hit Men verführen
>> Entwicklungsländer dank gezinkter Prognosen zu überteuerten
>> Infrastrukturprojekten, um sie in finanzielle Engpässe zu drücken. Sobald
>> die Länder die amerikanischen Kredite nicht zurückzahlen können, wird
>> eine
>> Spirale aus Wirtschaftsmanipulation aufgebaut. Wenn die Regierung des
>> Landes
>> sich weigert dem Druck nachzugeben, dann wird anschließend mit Killern
>> nach
>> dem Leben der Beteiligten getrachtet oder, noch schlimmer, die US-Armee
>> marschiert ein. Das zumindest behauptet John Perkins im Film zum Beispiel
>> über den Panamakrieg und den Krieg im Irak.
>>
>> Aber auch in Europa passieren Dinge, die den vernüftigen Zuschauer zu
>> großem
>> Kopfschütteln bringen. In Spanien wurden riesige Hotelanlagen an der
>> Costa
>> del Sol gebaut, welche nur als Investitionsobjekte genutzt werden.
>> Renditen
>> von bis zu 30 Prozent für leerstehende Hotels und Wohnungen zeigen eine
>> völlig degenerierte Wirtschaftsform und entbehren jeder Logik. Oder das
>> Cross Border Leasing, also die Privatisierung von Staatseigentum und das
>> dazugehörige Leasinggeschäft - wie zum Beispiel bei der Wiener
>> Straßenbahn.
>>
>> Läuft im gut sortierten Programmkino
>>
>> Der Film erklärt auch dem finanztechnisch durchschnittlich gebildeten
>> Zuschauer gut die Zusammenhänge der globalisierten Finanzwelt und sollte
>> unbedingt angeschaut werden. Zu sehen ist dieser großartige
>> Dokumentationsfilm in allen gut geführten Programmkinos.
>>
>> Links:
>> Let's make MONEY
>> http://www.letsmakemoney.at/
>>
>>
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>>
>> LINKS [Red.]
>>
>> Aufführungen in Deutschland (ab 30.10.2008):
>> http://www.kino.de/kinofilm/lets-make-money/imkino/99874.html
>>
>> Aufführungen in der Schweiz (ab 17.01.2009):
>> http://www.cineman.ch/kinoprogramm/
>>
>>
>> Rezensionen und Interviews:
>>
>> Tagesspiegel 12.10.2008: Mit allen Raff-Finessen - Wagenhofer zeigt das
>> Ende
>> des Neoliberalismus
>> http://www.tagesspiegel.de/kultur/art772,2634204
>>
>> ARD Tagesthemen 20.10.2008: "Die Banker sind Getriebene in einem
>> unmenschlichen System"
>> http://www.tagesschau.de/wirtschaft/interviewwagenhofer100.html
>>
>> taz 29.10.2008: Kapitalismuskritik goes Stammtisch - der Film verwechselt
>> oft Komplexität mit Beliebigkeit
>> http://www.taz.de/digitaz/2008/10/30/a0140.nf/text
>>
>> Deutschlandradio 29.10.2008: "Wir brauchen ein Wirtschaftssystem, das für
>> die Menschen da ist"
>> http://www.dradio.de/dkultur/sendungen/thema/867765/
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