Der Tod in der Karikatur

Der Tod in der Karikatur
Deutsches Zeitungsmuseum Wadgassen
29. Januar - 1. Mai 2011

Media vita in morte sumus: Täglich führt uns die Zeitung vor Augen,
dass wir mitten im Leben vom Tod umfangen sind: Plakative
Überschriften im Großformat, schockierende Fotos auf der Titelseite
und im hinteren Teil der Zeitung die Todesanzeigen. Daher ist es
selbstverständlich, dass sich auch Zeichner häufig mit diesem Thema
auseinandersetzen müssen. Der Gevatter Tod ist allgegenwärtig.
Das Deutsche Zeitungsmuseum Wadgassen
(www.deutsches-zeitungsmuseum.de) präsentiert im Museum für
Sepulkralkultur rund 120 Karikaturen zum Thema Tod aus der Sammlung
Koos van Weringh. Etwa 50 der gezeigten Karikaturen sind Originale,
weitere Beispiele stammen aus internationalen Zeitungen sowie
Zeitschriften. Sie decken den Zeitraum von 1900 bis heute ab.
Dabei handelt es sich keineswegs nur um Karikaturen über die beiden
Weltkriege und die vielen anderen Kriege des Jahrhunderts; vielmehr
dokumentiert die Bildauswahl Bezüge zu ganz unterschiedlichen Themen –
darunter u.a. Fußball, Aids und Rinderwahnsinn – und verdeutlicht die
Allgegenwärtigkeit des Sujets. Während der Tod kontinuierlich als
Sensenmann oder Skelett dargestellt wird, spiegelt die Thematik der
einzelnen Karikaturen stets auch das Problembewusstsein der jeweiligen
Zeit.
Der Tod in den Medien ist allgegenwärtig, in großen Schlagzeilen und
aufrüttelnden Bildern präsentieren und kommentieren sie täglich, was
sich Menschen gegenseitig antun; Bilder vom Tod, vom Töten und
neuerdings vom Sterben werden uns täglich über die Medien frei Haus
geliefert, der Tod kommt in vielerlei Gestalt und fordert Journalisten
immer wieder heraus: welche Worte und Bilder können und müssen gezeigt
werden? Wie viel Pietät lässt sich mit der journalistischen Pflicht
der Recherche vereinbaren?

Den Besucher erwartet eine Zeitreise durch über hundert Jahre
konfliktreicher Geschichte, die sich in den ausgewählten Karikaturen
nachvollziehen lässt. Frei nach dem Motto: Ein Bild sagt mehr als
tausend Worte liefern die Zeichnungen – manchmal erst auf den zweiten
Blick – viele aufschlussreiche Einblicke.

Der Sammler Koos van Weringh, Jahrgang 1934, sammelt seit über 50
Jahren Karikaturen. Er hat eine Reihe von Büchern und Artikeln über
deutsche und niederländische Zeichner veröffentlicht sowie zahlreiche
Ausstellungen kuratiert.

Der Katalog kostet 19.90 EUR.

http://www.sepulkralmuseum.de/de/ausstellungen/aktuelle_ausstelllung/tod_karikatur.html


+

wdh


>
>     Kämpferische Post von Luther bis Grass
>
> Wadgassen (epd). Im Deutschen Zeitungsmuseum in Wadgassen sind von
> Samstag an öffentliche Appelle, Anklagen und Pamphlete berühmter
> Verfasser aus fünf Jahrhunderten zu sehen und zu lesen. Die Ausstellung
> "Der Offene Brief - Kämpferische Post von Luther bis Grass" versammle
> bis zum 3. Mai etwa 70 Exponate von der Reformation bis heute, sagte
> Museumsleiter Roger Münch am Donnerstag dem epd. Die Ausstellung, die
> erstmalig in Frankfurt zu sehen war, wurde von dem Bamberger Publizisten
> Rolf-Bernhard Essig neu kuratiert.
>
> Mit dieser Art von Post setze sich ein Autor für eine Sache ein, indem
> er ein Schreiben an einen Adressaten und gleichzeitig an die ganze
> Öffentlichkeit richte, teilte das Museum mit. Das Spiel mit der
> doppelten Adressatenschaft finde heute in Flugschriften, Zeitungen oder
> Büchern statt, im Radio, Fernsehen und natürlich im Internet. Sogar
> Bundeskanzlerin Angela Merkel investierte schon einmal knapp drei
> Millionen Euro in einen Offenen Brief an ihre "lieben Bürgerinnen und
> Bürger".
>
> Mit den Faksimiles der Offenen Briefe Martin Luthers an den christlichen
> Adel deutscher Nation und an Papst Leo X. im Jahr 1520, beide fast so
> umfangreich wie ein Buch, startet die Schau im Deutschen Zeitungsmuseum.
> Mit seinen anschaulichen und scharfen Formulierungen war Luther nach
> Aussagen des Kurators stilistisches Vorbild vieler nachfolgender
> Autoren. Die Ausstellung zeigt Briefe, in denen Thomas Müntzer zum Kampf
> aufruft, Heinrich Mann von Reichskanzler Gustav Stresemann die "Diktatur
> der Vernunft" fordert, Bertolt Brecht vor der Wiederbewaffnung warnt und
> Ulrike Meinhof die Schahgemahlin Farah Diba mit der persischen
> Wirklichkeit konfrontiert. Auch Günter Grass oder Martin Walser seien
> seit Jahrzehnten gleichzeitig fleißige Verfasser und beliebte
> Adressaten, hieß es.
>
> Der berühmteste Offene Brief der Geschichte mit dem Titel "J accuse
> ...!" ("Ich klage an") erschien 1898 in der französischen
> Literaturzeitschrift "L Aurore". Der Schriftsteller Emile Zola
> protestierte damit beim französischen Präsidenten gegen die Behandlung
> des jüdischen Generalstabsoffiziers Alfred Dreyfus, der zu Unrecht wegen
> Spionage verurteilt worden war. Danach musste der Verfasser zwar
> kurzzeitig ins Exil, doch der öffentliche Protest trug zur Neubewertung
> der Affäre bei.
>
> Die Exponate sind nach Museumsangaben teilweise im Original zu sehen,
> teilweise als Faksimiles von Büchern, Zeitungen und Zeitschriften, die
> auch in die Hand genommen und durchgeblättert werden können. Auf diese
> Weise könne ein Offener Brief auch in seinem Umfeld von redaktionellen
> Artikeln oder Werbung betrachtet werden, sagte der Kurator. An einer
> Hörstation können Offene Briefe im Rundfunk verfolgt werden. Eine
> Computerstation zeigt im Internet veröffentlichte Briefe, darunter die
> Entschuldigung der Firma Microsoft für Lücken in ihrem Sicherheitssystem
> oder den Brief der Bush-Töchter an die beiden Töchter des derzeitigen
> US-Präsidenten Barack Obama.
>
> Das Zeitungsmuseum ist dienstags bis sonntags vom 10 bis 16 Uhr
> geöffnet. Zur Ausstellung ist die Publikation "Wer schweigt, wird
> schuldig! Offene Briefe von Martin Luther bis Ulrike Meinhof" von
> Rolf-Bernhard Essig und Reinhard M.G. Nikisch im Wallstein-Verlag
> erschienen (Preis 19,90 Euro).
>
>
> © epd Hinweis zum Urheberrecht
> http://www.epd.de/index_copyright.html
>
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> +
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>
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>>>>     Der Offene Brief. Kämpferische Post von Luther bis Grass
>>>>
>>>> Offene Briefe sind Post an die Mächtigen der Welt. Intellektuelle
>>>> benutzen sie, um politische oder gesellschaftliche Ereignisse in
>>>> zugespitzter Form aufzuspießen und die beteiligten Akteure zu einer
>>>> Reaktion aufzufordern oder ihren Standpunkt öffentlich zu bekennen. Sie
>>>> sind interessante Zwitterwesen. Ihre Autoren verwenden die äußere Form
>>>> des Briefs. Zum Offenen Brief werden sie aber durch die breite
>>>> öffentliche Verbreitung in Flugschriften, Zeitungen, im Radio oder im
>>>> Internet. .... An acht Stationen werden siebzehn Offene Briefe
>>>> gezeigt sowie Fotos, Karikaturen und Faksimiles, die den historischen
>>>> Kontext lebendig werden lassen. Dabei liegt der Schwerpunkt auf
>>>> deutschen Beispielen des 20. Jahrhunderts, ohne auf den berühmtesten
>>>> Text der Gattung, nämlich Emile Zolas "J'accuse" und aktuelle Beispiele
>>>> ... zu verzichten. .... Bequeme Lesetische und eine Hörstation mit
>>>> Beispielen von
>>>> Grass, Walser und Carl Amery laden dazu ein, sich in die präsentierten
>>>> Offenen Briefe zu vertiefen. ... Anthologie
>>>> "Wer schweigt wird schuldig. Offene Briefe von Martin Luther bis Ulrike
>>>> Meinhoff".
>>>>
>>>>
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>>> Die Ausstellung ist jetzt im Dt. Zeitungsmuseum in Wadgassen zu
>>> sehen. K.dz.
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