KW09 :: Herman, der Apache - ein Deutscher unter Indianern

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1870 wird der zehnjährige Herman Lehmann bei Fredericksburg, Texas, von Apachen entführt. "Terra X" erzählt u.a. mit zahlreichen Spielszenen seine Geschichte und das Schicksal der letzten Prärieindianer Amerikas. 

Der Deutsche lernt die fremde und kriegerische Welt der Apachen und später der Komantschen kennen. Seine Memoiren, die er nach seiner Rückkehr in die Zivilisation veröffentlicht, bieten seltene Einblicke in die Kultur dieser Stämme jenseits gängiger Klischees. 
Die Indianer der südlichen Plains raubten und adoptierten regelmäßig fremde Kinder, um die eigenen Verluste auszugleichen. Die Familie Lehmann war, wie viele Deutsche, dem Hunger in der Heimat entflohen und Mitte des 19. Jahrhunderts nach Texas ausgewandert. Fredericksburg wuchs schnell zu einem "deutschen" Städtchen heran. 

Als der kleine Herman Lehmann entführt wurde, kämpften die Ureinwohner Amerikas bereits auf verlorenem Posten. Die weißen Siedler nahmen immer mehr Land in Anspruch und drängten die Indianer Nordamerikas in Reservationen ab. Mit dem Beginn des "Goldrauschs" und dem Bau der Eisenbahn strömen die Siedler in die Gebiete der letzten frei lebenden Stämme. Den Indianern der "Great Plains", zu denen neben den Apachen vor allem die Reiterkrieger der Komantschen gehörten, entzogen sie durch gezieltes Abschlachten der Büffelherden die Lebensgrundlage. Sie sind es, die mit ihren Pferden und Federhauben bis heute unser Klischeebild vom Indianer prägen. Dabei gibt es "die Indianer" als Volk nicht, die Ureinwohner Nordamerikas bestanden ursprünglich aus 300 Stämmen, die sich in Aussehen, Sprache und Kultur stark voneinander unterschieden. 

In dieser Situation verbrachte Herman Lehmann neun Jahre zunächst bei den Apachen, später bei den Komantschen, und wurde zum Krieger ausgebildet. Er erlebte einerseits marodierende, räuberische und äußerst brutale Banden, andererseits eine Gemeinschaft, die ihm Zuneigung und Anerkennung schenkte. Während in den nördlichen Plains die Sioux unter ihren Häuptlingen Sitting Bull und Crazy Horse die Schlacht am Little Big Horn kämpften, wurden die letzten Komantschen im Süden in Reservationen gezwungen. 

Widerwillig kehrte Herman 1879 zu seiner Mutter zurück, die nie aufgehört hatte, nach ihrem Jungen zu suchen. Die Rückkehr in die weiße Gesellschaft fiel ihm schwer. Er führte sich gerne als "Wilder" auf und trat bei Dorffesten und Rodeos auf. Zwar heiratete er schließlich und gründete eine Familie. Aber er blieb ein Pendler zwischen den Welten.

Ein Deutscher unter Indianern

27.02.2019, 18:30 Uhr




Herman, der Apache
Ein Deutscher unter Indianern
Film von Juri Köster

1870 wird der zehnjährige Herman Lehmann bei Fredericksburg, Texas, von Apachen entführt. "Terra X" erzählt u.a. mit zahlreichen Spielszenen seine Geschichte und das Schicksal der letzten Prärieindianer Amerikas. 

Der Deutsche lernt die fremde und kriegerische Welt der Apachen und später der Komantschen kennen. Seine Memoiren, die er nach seiner Rückkehr in die Zivilisation veröffentlicht, bieten seltene Einblicke in die Kultur dieser Stämme jenseits gängiger Klischees.

Mehr Infos unter: http://www.phoenix.de/z-a-755534.html






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Donnerstag, 28. Februar

Lob des Flanierens
Von Ulrich Rüdenauer

Geschwindigkeit ist das Gebot der Stunde. Möglichst schnell wollen wir uns von Ort zu Ort bewegen. Dem entgegen steht das Konzept des Flanierens: Es bedeutet Verlangsamung und Beobachtung; zweckfreies Gehen, umspült von der Eile der anderen – und eine besondere Lektüre der Stadt. 
Im Paris des 19. Jahrhunderts, schrieb Walter Benjamin, gehörte es 
„zum guten Ton, Schildkröten in den Passagen spazieren zu führen. 
Der Flaneur ließ sich gern sein Tempo von ihnen vorschreiben." 
Einst gehörte das Flanieren zum urbanen Leben. 
Heute hetzen Menschen mit Smartphone und Kopfhörern durch die Stadt, erkunden selbst als Touristen fremde Orte im Sauseschritt. Ist das Flanieren ein altmodisches Projekt – oder sollten wir es wieder kultivieren, als stillen Protest gegen eine hypernervöse Gegenwart? 


 

Zur Feier unseres 30. Geburtstags suchen wir innovative Buchprojekte, die weiterdenken und neue Konzepte, Ideen sowie nachhaltige Handlungsansätze für eine »Zukunft mit Zukunft« aufzeigen. Oekom finanziert, setzt um und bewirbt. Der oder die Preisträger(in) erhält zudem ein Preisgeld in Höhe von 2.500 Euro, das vom oekom e.V. gestiftet wird. Wir freuen uns auf viele spannende Einreichungen! ... https://www.oekom.de/fachbuchwettbewerb/





 


Ausstellung "Der politische HAP Grieshaber" im Clara-Zetkin-Haus, Gorch-Fock-Str. 26,  S-Sillenbuch

16.Januar 2019 - 17. März 2019 Die Ausstellung und die dazu gehörigen Veranstaltungen finden im Clara-Zetkin-Haus statt. Die Aussstellung ist während der Öffnungszeiten des Hauses zu besichtigen: Dienstag bis Sonntag 10- 22 Uhr



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wer hier ankommt, kann sich was wünschen. k.