Murray Bookchin * 14.01.1921 ... #bookchin100

The Murray Bookchin Reader

Englisch, PDF, 258 Seiten https://libcom.org/files/Murray_Bookchin_Reader_-_Ebook.pdf bzw. https://libcom.org/search/node/Murray%20Bookchin%20pdf

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 zum vormerken:
 #bookchin100 in 2021


 
  Aus CONTRASTE Nr. 264 (September 2006)

  Murray Bookchin gestorben

  Der am 30. Juli im Alter von 85 Jahren im US-Bundesstaat Vermont
  verstorbene Murray Bookchin ist vor allem fuer seine theoretischen
  Versuche einer Zusammenschau von Anarchismus und Oekologie bekannt.
  Nicht nur in den USA galt er - zusammen mit Janet Biehl und anderen -
  als Begruender einer "sozialen Oekologie", die er auch an den von ihm
  gegruendeten gleichnamigen Institut lehrte.


  Nach seiner Jugend in der US-Arbeiterbewegung kritisierte Bookchin schon
  frueh den Stalinismus und forderte, dass sich marxistisches und
  anarchistisches Denken auf die in den 1960er Jahren immer sichtbarer
  werdende Krise der Staedte und der Natur einlassen muesse. In den USA
  hatte seine Kritik an Wachstum und Herrschaft, sein Eintreten fuer
  Dezentralisieurng und Selbstverwaltung eine grosse Bedeutung fuer die
  Oekologie- wie auch fuer die anarchistische Bewegung. Im Laufe seines
  umfangreichen theoretischen und praktischen Wirkens gerieten immer mehr
  die Hierarchien zwischen Menschen und die zwischen dem Menschen und der
  (von ihm mitgeschaffenen) "Natur" in den Blick, er kritisierte
  ausdauernd die in den USA weit verbreiteten biologistischen und
  naturalisierenden Sichtweisen der "deep ecology". In den 1990er Jahren
  wandte er sich einem libertaeren Sozialismus auf kommunaler Ebene zu,
  der an die progressiven und bis an die Gruendung der USA
  zurueckreichenden Traditionen von Gemeinde und Nachbarschaft anknuepft.
  Fuer diese Position, die mit ihrem Setzen auf Stadteilarbeit und direkte
  Demokratie mit Kommunitarismus und Zivilgesellschaft vereinbar war,
  musste sich Bookchin kritisieren lassen. Von Bookchin liegen einige
  Titel auf deutsch vor, darunter die beiden wichtigen Werke "Die
  Oekologie der Freiheit. Wir brauchen keine Hierarchien", erschienen 1985
  und "Die Neugestaltung der Gesellschaft" (1992). Seine Ideen wurden aber
  jenseits eines kleinen anarchistischen und eines noch schmaleren
  radikaloekologischen Segmentes nicht wahrgenommen. Durch seinen Tod
  verliert die Welt einen der immer seltener werdenden
  Cross-Over-Intellektuellen, der in seinem Leben verschiedenste Straenge
  zusammengeknuepft hat.

  Bernd Huettner



 s.a.
 http://wiki.aki-stuttgart.de/mediawiki/index.php/Murray_Bookchin