Imre Kertész + 31.03.2016




»Der Computer ist eine Denkweise, und nicht eben die erhabenste
Imre Kertész





2. Januar 2001. Neujahr. Das alte war schwer und ziemlich unproduktiv, mit garstigen Krankheiten gescheckt, von denen eine lebenslänglich bedeutet (Parkinson) und diese bezaubernde Handschrift zur Folge hat; aber sie mahnt mich, daß der Tod nahe ist und also das Leben, das heißt die Arbeit pressiert. – Vor zwei Tagen habe ich mir eine elektronische Schreibmaschine (Laptop) angesehen und beschlossen, mir diese technische Errungenschaft zu eigen zu machen; ich sehe dem mit Aufregung entgegen, denn eine andere Lösung gibt es ohnehin nicht – und wie gut, daß es diese gibt. Der langweiligen Kaste der Erfinder Dank und Respekt!


5. November 2001. Es gibt keine dümmere Frage als die, womit wir ein derartiges Schicksal verdient haben – auch wenn wir nicht begreifen, womit wir es verdient haben. Das bedeutet Schicksal ja gerade, und jeder bezahlt dafür, daß er es gewagt hat, geboren zu werden, auch wenn er dafür genauso wenig kann wie für seinen Tod. Heute Abend ermaß ich die Entfernung zwischen Balkon und Asphalt und schrak zurück. Doch früher oder später muß ich handeln.