...
> #bornonthisday
>
>
>>> >>>>>
>>> >>>>>
>>> >>>>> Hilde Domin: Mit leichtem Gepäck
>>> >>>>>
>>> >>>>> Gewöhn dich nicht.
>>> >>>>> Du darfst dich nicht gewöhnen.
>>> >>>>> Eine Rose ist eine Rose.
>>> >>>>> Aber ein Heim
>>> >>>>> ist kein Heim.
>>> >>>>> Sag dem Schoßhund Gegenstand ab
>>> >>>>> der dich anwedelt
>>> >>>>> aus den Schaufenstern.
>>> >>>>> Er irrt. Du
>>> >>>>> riechst nicht nach Bleiben.
>>> >>>>> Ein Löffel ist besser als zwei.
>>> >>>>> Häng ihn dir um den Hals,
>>> >>>>> du darfst einen haben,
>>> >>>>> denn mit der Hand
>>> >>>>> schöpft sich das Heiße zu schwer.
>>> >>>>> Es liefe der Zucker dir durch die Finger,
>>> >>>>> wie der Trost,
>>> >>>>> wie der Wunsch,
>>> >>>>> an dem Tag
>>> >>>>> da er dein wird.
>>> >>>>> Du darfst einen Löffel haben,
>>> >>>>> eine Rose,
>>> >>>>> vielleicht ein Herz
>>> >>>>> und, vielleicht,
>>> >>>>> ein Grab.
>>> >>>>>
>>> >>>>>
>
>
>
> #POEM42day
>
>
Hilde Domin war bereits 50 Jahre alt, als 1959 ihr erstes Buch ›Nur
eine Rose als Stütze‹ erschien. Ihr Leben als Schriftstellerin – ihre
»zweite Geburt«, wie sie es einmal formulierte – begann im Exil in
Santa Domingo (Dominikanische Republik). Das Schreiben von Gedichten
wurde für sie eine Überlebensstrategie. Geboren wurde sie am 27. Juli
1909 als Hildegard Löwenstein. Für ihre Veröffentlichungen wählte sie
das Pseudonym Hilde Domin, in Anlehnung an ihre Jahre im karibischen
Inselstaat: »Ich nannte mich / ich selber rief mich / mit dem Namen
einer Insel«.
2007 ging Hilde Domins Nachlass ins Deutsche Literaturarchiv Marbach;
und noch heute vergeben wir zweimal im Jahr das Hilde-Domin-Stipendium
für lateinamerikanisch-deutsche Literaturbeziehungen. ... Auf dem Portal
dichter-lesen.net ist die Veranstaltung als Audio-Datei abrufbar:
https://www.dichterlesen.net/ .../detail/hilde-domin-2172/
2707 via fb dla