Jean Baudrillard. Das perfekte Verbrechen

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>> Jean Baudrillard. Das perfekte Verbrechen
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>> "Das Perfekte Verbrechen" --- das ist ein wenig ein Anklang an
>> Nietzsches berühmten Satz vom Tod Gottes. Nur geht es nicht mehr um den
>> Tod Gottes, sondern um die Ermordung der Realität. Genaugenommen handelt
>> es sich nicht einmal mehr um Ermordung (mit der symbolischen Kraft des
>> Mordes), sondern eher um Extermination, um Vernichtung. Denn die
>> Ermordung Gottes hinterläßt Spuren (wir leben noch immer im Schatten
>> dieses Urverbrechens), wohingegen die Vernichtung keinerlei Spuren
>> hinterläßt, nicht einmal einen Leichnam. Der Leichnam des Realen ist
>> nicht aufgefunden worden; denn das Reale ist nicht tot, es ist schlicht
>> und einfach verschwunden. Es ist ins Virtuelle abgeglitten. Und wir sind
>> an einen Punkt gelangt, an dem die Frage nach dem Realen, nach dem
>> Referentiellen, nach dem Subjekt, nach der Freiheit nicht einmal mehr
>> gestellt werden kann. Es handelt sich also tatsächlich um eine Endlösung
>> --- nicht mehr um die physische der Vernichtungslager, sondern um die
>> wörtliche und metaphorische einer gesamten Kultur, die (wie der Begriff
>> Extermination schon sagt: exterminis) ihr eigenes Ende, ihren eigenen
>> Tod, ihre eigene Realität bereits überschritten hat.
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0410

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well, die dz-list ist ja eine ruhige. mehr infos auch im dz-blog. und
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