Auf Traumpfaden: Prof. Dr. Robert Tonkinson

Eben schaute ich in meinen mails nach perth. da sah ich die untige. 
Fine foto anbei. ist das neue museum in perth.


Viele Grüße, Karl Dietz
Mobil  0172 / 768 7976





  Auf Traumpfaden: Prof. Dr. Robert Tonkinson

*Die sogenannten Traumpfade der Aborigines Australiens gehören zu den
Forschungsschwerpunkten des DFG-Mercator-Gastprofessors Prof. Dr. Robert
Tonkinson, der im Sommersemester 2003 eine Gastprofessur am Institut für
Ethnologie angetreten hat. Als ehemaliger Institutsleiter der Ethnologie
an der University of Western Australia kehrt er für ein Semester nach
Heidelberg zurück, wo er 1998/1999 schon einmal gelehrt hat.*

Robert Tonkinson

Robert Tonkinson ist 1938 in West-Australien geboren, wo er, Sohn
englischer Einwanderer, als weißer Australier in einem Land mit einer
geteilten Kultur aufwuchs. Erste intensive Kontakte zu Aborigines
knüpfte er auf einer Missionsstation während seiner Feldforschungen 1400
km nordwestlich von Perth. Dorthin kehrte er als Forscher immer wieder
zurück. Im Jahr 1966 verbrachte er ein Jahr in Vanuatu, einer
melanesischen Inselkette in Südwest-Pazifik. Dort erforschte er den
Kulturwandel sowie die Auswirkungen von Kulturkontakt durch Migration.
Seine akademische Laufbahn führte ihn nach Kanada und in die Vereinigten
Staaten, erst 1980 kehrte er in seine Heimat Australien zurück, zunächst
nach Canberra, später nach Perth, wo er 1995 die Institutsleitung des
Instituts für Ethnologie der University of Western Australia übernahm --
bis zu seiner Emeritierung im Jahr 2002.

Tonkinsons Erfahrungen aus mehr als 30 Jahren Forschung in Melanesien
und Australien sollen die Heidelberger Studierenden dabei unterstützen,
eigene Feldforschungen in Ozeanien zu planen und vorzubereiten. Er gilt
zur Zeit als der renommierteste Ethnologe für "Aboriginal Australia".
Fragen des Kulturwandels, der Einfluss des Christentums auf die soziale
Organisation der Aborigines gehören ebenso zu seinem Spezialgebiet wie
politisch hoch brisante Landrechtsfragen. Er untersucht, wie die
Aborigines als ethnische Minderheit in einem von westlicher Kultur
dominierten "weissen Land" eine eigene, gemeinsame Identität
(Aboriginalität) finden.

In einem gemeinsamen Forschungsvorhaben mit Prof. Dr. Jürg Wassmann,
Direktor des Instituts für Ethnologie in Heidelberg, mit dem Titel
"Person, Space and Memory in Contemporary Pacific. The Experience of
Outside Worlds" unterstützt Tonkinson das Heidelberger Institut für
Ethnologie. Durch seine Kontakte zu allen Ethnologie-Instituten
Australiens kann Heidelberg seine Beziehungen zur internationalen
Pazifikforschung, insbesondere zu Canberra, vertiefen. In einem Workshop
für Doktoranden, die sich in Kürze selbst mit der besonderen Situation
der Feldforschung konfrontiert sehen, vermittelt der Mercator-Professor
bewährte Forschungstechniken. Auf seinem Lehrplan stehen Themen wie
Ethik, Politik, Reziprozität, Kulturschock und intellektuelles Copyright.

Neben seiner akademischen Laufbahn engagiert sich Tonkinson in
Institutionen, die die Kultur der australischen Aborigines fördern wie
z.B. AISATSIS, eine Institution für die Kultur der Aborigines. Als
Herausgeber der Zeitschrift "Anthropological Forum" fördert er die
Sozialanthropologie und vergleichende Studien in Australien, Südostasien
und Pazifiks. Von der Erfahrung des Mercator-Professors werden die
Heidelberger Studierenden der Ethnologie profitieren und sich dann bald
selbst gut ausgerüstet auf australische Traumpfade begeben.