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Fr. 26. April, 18.30 Uhr
Vortrag von Dr. Nikolaus Stolle, Amerika-Referent
Zu den wohl berühmtesten Sammlungen aus dem indigenen Nordamerika zählen die Konvolute von Prinz Maximilian zu Wied und Herzog Paul Wilhelm von Württemberg. Dabei scheint nur eine kleine Kennerschaft zu wissen, dass sich die größten Bestände dieser Sammlungen am Linden-Museum in Stuttgart befinden. Diese wichtigen Kulturdokumente sind bis heute weder vollständig aufgearbeitet noch dem breiten Publikum zugänglich gemacht worden. Ebenfalls sind die umfangreichen Sammlungen der Künstler Charles Schreyvogel und Emil Lenders zu erschließen, die untrennbar mit Frederick Weygold und David Landauer verbunden sind. Zusammen betrachtet ergibt sich dadurch eine der umfangreichsten Sammlungen der Plains- und Prärie-Gebiete in ganz Europa, die annähernd eine Zeitspanne von 1800 bis 1900 abdeckt, einer Phase größter kultureller Umwälzungen für die indigenen Urheber. Nikolaus Stolle gibt Einblicke in diese Sammlungen geben und spricht über geplante Projekte.
In Kooperation mit der Gesellschaft für Erd- und Völkerkunde e. V.mehr zu ihm in der wdh mail
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>> Maximilian zu Wied-Neuwied (1782-1867)
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>> ist nicht so bekannt wie sein Zeitgenosse Alexander von Humboldt,
>> spielte aber eine wesentliche Rolle in der wissenschaftlichen
>> Erschliessung des amerikanischen Kontinents. In den Jahren 1815 bis
>> 1817 bereiste der Forscher die Ostküste der damaligen portugiesischen
>> Kolonie Brasilien. Sein Reisebericht ist laut Siegfried Schmidts
>> biographischen Notizen "…insgesamt enzyklopädisch angelegt; das was
>> dem Prinzen an Eindrücken bemerkenswert erschien, wird
>> fachübergreifend, unsystematisch und chronologisch in erzählender
>> Weise dem Leser dargeboten."
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>> Das Werk ist mit sehr schönen Stichen illustriert, die nach
>> Originalzeichnungen des Autors angefertigt wurden. Maximilian zu Wied
>> bemerkt dazu im Anhang des ersten Bandes:
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>> "Den Stich der Platten haben verschiedene Kupferstecher besorgt; aller
>> angewandten Mühe ungeachtet haben sich aber dennoch einige
>> Unrichtigkeiten eingeschlichen. Unter diesen nenne ich auf der
>> Vignette des VIII. Abschnitts die Zeichnung der grossen Schildkröte,
>> welche in den naturhistorischen Cabinetten nicht selten gefunden wird
>> [...]"
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>> Selbst wenn einzelne Stiche mit Hilfe einer "Camera Lucida" gestochen
>> wurden, ergab sich offenbar eine gewisse Abweichung von der erlebten
>> "Realität". Als Konsequenz dieser zeichnerischen Unzulänglichkeit nahm
>> Wied auf seine zweite Entdeckungsreise nach Nordamerika (1832-1834)
>> den jungen Schweizer Landschaftsmaler Carl Bodmer mit auf die Reise.
>> Daraus entstand dann die reich illustrierte Reise in das innere
>> Nord-America in den Jahren 1832 bis 1834 (Koblenz, 1839-41).
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>> Siegfried Schmidt: Die Büchersammlung des Prinzen Maximilian zu Wied;
>> Entstehung, Bestandesaufnahme und Schicksal einer
>> naturwissenschaftlichen Privatbibliothek des 19. Jahrhunderts (Bonn, 1985)
>>
s.a.
http://wiki.aki-stuttgart.de/mediawiki/index.php/Maximilian_zu_Wied-Neuwied
bzw.